Für das Fahrzeugdach eines Reisemobils hat Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Zusammenarbeit mit der Westfalia Mobil GmbH ein einzigartiges Solarmodul zur vollflächigen Montage in Aufstelldächer entwickelt.
Das Photovoltaikmodul ist ins Dach des »Concept Marco Polo« integriert, einem Konzeptfahrzeug, das beim Caravan Salon 2018 in Düsseldorf zu sehen war. Das Modul ist besonders flächeneffizient und wenig anfällig für Verschattungen.
»Unser Ziel war, auf der Fläche des Westfalia-typischen Aufstelldachs so viel Solarstrom wie möglich zu erzeugen. Für das Fahrzeug haben wir eine maßgeschneiderte Lösung gefunden, von der Materialauswahl über die Auslegung des Moduls bis hin zur Platzierung der Anschlüsse«, sagt Sebastian Schindler, der das Projekt am Fraunhofer CSP geleitet hat. Unter Standard-Testbedingungen liefert das Modul eine Gesamtleistung von 382 WP.
Das vollflächige Modullayout ermöglicht eine optimale Ausnutzung der verfügbaren Fläche. Durch rückseitig geführte Modulanschlüsse, eine verdeckte Anschlussdose und innenliegende Anschlusskabel konnte ein dachintegriertes Gesamtkonzept umgesetzt werden. Eine hochwertige Ästhetik gelang durch die dunkle Gesamtoptik des Moduls, schwarze Verkapselungsmaterialien und abgedeckte elektrische Leiterbahnen der Solarzellen und Solarzellstrings.
Durch Anwendung der Halbzelltechnologie kommt es zur Verringerung elektrischer Widerstandsverluste und einer Verschattungsresistenz. Zusätzlich hat das Fraunhofer-Team durch ein optimiertes internes serielles und paralleles Verschaltungslayout der Solarzellstrings das Modul so ausgelegt, dass auch im Teilverschattungsfall Teile des Moduls aktiv und somit die Leistungsfähigkeit gegeben bleibt. Ist die Hälfte des Moduls verschattet, liefert das Mini-Solarkraftwerk auf dem Fahrzeugdach weiterhin 25 Prozent der Modulgesamtleistung.
»Die Fahrzeug-integrierte Photovoltaik ist ein Zukunftsthema. Gerade, wenn durch neue Elektronikbauteile die Zahl der Verbraucher steigt, kann sie einen erheblichen Beitrag zur Deckung des Strombedarfs liefern. Mit den Möglichkeiten und dem Know-how am Fraunhofer CSP können wir dafür sehr individuelle Lösungen bieten. Zugleich haben wir bei der Auswahl der Materialien und den Fertigungsprozessen die nötige Wirtschaftlichkeit für eine Serienproduktion im Blick«, sagt Schindler.