Katar, Dubai, Marokko: In vielen Wüstenregionen entstehen derzeit neue Solarparks. Die in diesen Breiten starke Verschmutzung der Photovoltaik-Module mit Sand und Staub stellt dabei besondere Anforderungen an die Beschaffenheit der Moduloberflächen. Eine vom VDI veröffentlichte Norm unter federführender Mitwirkung von Klemens Ilse vom Fraunhofer CSP setzt dafür nun einen einheitlichen Standard.
»Anhand der neuen VDI-Richtlinie können wir die Performance von Anti-Soiling-Beschichtungen für aride und semi-aride Anwendungen miteinander vergleichen und Kunden die Prüfungen in unserer Verstaubungskammer nunmehr als standardisierte Tests anbieten,« sagt Klemens Ilse. Seine Forschungsergebnisse zu den hohen Belastungen durch luftgetragene, mineralische Stäube in Wüstenregionen bildeten eine der wissenschaftlichen Grundlagen für die Erarbeitung der Norm. Die Richtlinie entspricht damit dem aktuellen Stand des Wissens von Experten aus verschiedensten Bereichen.
Vom neuen Standard profitieren laut Ilse Hersteller und Anwender gleichermaßen: »Hersteller könnten mit der normgeprüften Güte ihrer Produkte werben, für die Anwender wiederum ist es ein weiterer Schritt hin zu einer verbesserten Qualitätskontrolle ihrer Anlagen. «
Weil angesichts der steigenden Nachfrage nach Photovoltaik-Lösungen für Wüstenregionen einheitliche Standards für Verstaubungstests erforderlich geworden waren, hatten der Verein Deutscher Ingenieure VDI und das Deutsche Institut für Normung 2017 einen Normungsausschuss gegründet. Die dabei entstandene VDI-Richtlinie 3956 ist seit September 2020 in deutscher und englischer Sprache erhältlich.
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