Mehr Energie pro Zellleistung – ganzheitliche Cell-To-System Modulertragssteigerung

Forschungsprojekt CTS1000+

Motivation und Problemstellung

Im Vorläufer Projekt CTM100+ wurde die Optimierung des Modulaufbaus untersucht, um aus einer gegebenen Zellleistung eine maximale Modulleistung unter Laborbedingungen (Standard Testing Conditions STC) zu erzielen. Diese Optimierung ist für Modulhersteller und Zulieferer nach den heute üblichen Verkaufsmechanismen von PV-Modulen basierend auf einem spezifischen Preis €/Wp ein wesentlicher Teil der Produktentwicklung. Allerdings greift diese Betrachtung für eine weitreichende Energiewende zu kurz.

Das Projekt CTS1000+ Projekt ging den nächsten entscheidenden Schritt von einem auf Laborbedingungen optimierten Modul zu einem Modul mit einem gesteigerten Energieertrag (kWh) pro installierter Leistung (kWp). Es erweitert die Cell-To-Module (CTM)-Betrachtung in Richtung des Gesamtsystems (Cell-To-System (CTS)). In einem zweiten Betrachtungsschritt wurde die finanzielle Seite hinzugenommen. Einflussfaktoren wie Modulkosten, Inverter, BOS, Land und Finanzkosten müssen genauso berücksichtigt werden wie die Betriebskosten. Diese Punkte ergeben zusammengenommen die Stromentstehungskosten (levelized cost of electricity (LCOE), €/kWh).

© Fraunhofer CSP
Temperaturverteilung in den Zellen bei unterschiedlichen Glasdicken unter SSC (Standard Simulation Conditions SSC: 1000 W/m² Einstrahlleistung, 25°C Umgebungstemperatur).

Projektziele und Lösungsansatz

Ziel des Teil- und Gesamtprojekts war die Senkung der Stromentstehungskosten (€/kWh) und eine Steigerung der erzielten Erträge (kWh/kWp) durch optimierte Module und Komponenten. Notwendige Schritte hierzu waren der Aufbau von Verständnis für die wirkenden Mechanismen, von Simulations- und Analysewerkzeugen, eine Komponentenoptimierung, eine Anpassung des PV-Moduls sowie die Entwicklung und Anwendung fortgeschrittener Charakterisierungsmethoden.
Ein erfolgversprechender Ansatz zur Senkung der LCOE beruht auf der Integration innovativer Modultechnologien, welche neben der Steigerung der Modulleistung selbst auch den Energieertrag überproportional steigern.
Dafür wurden im Teilprojekt Modulmaterialien (Feron, Temicon, Ulbrich, ISE, CSP), Materialkombinationen (Feron, Temicon, Heckert, ISE, CSP) und Moduldesigns hergestellt und detailliert messtechnisch charakterisiert (Heckert, ISE).

Für die Moduloptimierung standen dabei folgende Themen im Vordergrund:
1. Optimierung des optischen Verhaltens des Moduls zur Erhöhung der Lichtausbeute im nicht senkrechten Lichteinfall (ISE). Kurz: Erhöhung der Schwachlichtleistung und des Moduls
2. Optimierung des Einstrahlungs- und Umgebungsbedingungsabhängigen Temperaturmanagement des Modules (CSP). Kurz: Reduktion der Modultemperatur im Betrieb
3. Anpassung der Modultopologie und des Schichtaufbaus, Kurz: Glas-Glas, Bifazialität, Halbzellen etc.

Projektsteckbrief

Projekttitel CTS1000plus - Mehr Energie pro Zellleistung - ganzheitliche Cell-To-System Modulertragssteigerung
Laufzeit 12/2019-05/2023
Förderung BMWK
Fördervolumen Fraunhofer 2.390.783 €
Kooperationspartner
  • Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
  • Wavelabs Solar Metrology SystemsGmbH
  • pi4 robotics GmbH
  • Aluminium Feron 
  • CE Cell Engineering
  • DENKweit 
  • Temicon 
  • Heckert Solar 
  • Sunset Energietechnik  
Projektleiter am Fraunhofer CSP Dr. Bengt Jäckel
Ziele
  • Modulertragssteigerung durch Variation der Solarzelle
  • Optimierte Reflexion und Emissivität der Rückseitenfolie
  • Anpassung der Modulfront zur verbesserten Einkopplung von Licht
  • Optimierung des Zellverbinders
  • Optimierung der Querverschaltung
  • Ertragssteigerung PV-Modul
  • Entwicklung optischer Charakterisierungssysteme
  • Erweiterung der Prognosemodelle für den Modulertrag und -kosten
  • Prozessoptimierung in der Modulherstellung

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Bengt Jäckel

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Dr.-Ing. Bengt Jäckel

Gruppenleiter »PV-Module, Komponenten und Fertigung«

Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik
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06120 Halle (Saale)

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