Schutz technologischer Innovation und Risikomanagement geistiger Eigentumsrechte

Forschungsprojekt IP-Schutz

Motivation und Problemstellung

Voraussetzung für den kontinuierlichen Ausbau der Photovoltaik und den nachhaltigen Aufbau von Fertigungskapazitäten für Solarzellen und Modulen sind eine stetige technologische Weiterentwicklung sowie ein funktionierender Wettbewerb auf den internationalen Märkten. Es hat sich gezeigt, dass technologische Alleinstellungsmerkmale nicht nachhaltig die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, wenn sie nicht auch durch einen wirkungsvollen Patentschutz begleitet werden: Erfindungen in Solarzellen können leicht kopiert werden, Schutzrechtsverletzungen sind aber nicht ohne weiteres erkennbar. Die aktuellen Marktaktivitäten der Hersteller berücksichtigen zunehmend die juristisch-technologische Absicherung von »intellectual property« (IP) für bestehende und zukünftige Solarzelltechnologien (PERC, TOPCon, multi junction-Solarzellen, Perowskit-Tandems). Die Verfügbarkeit von praxisrelevanten (quantitativ, schnell, zuverlässig) und juristisch belastbaren materialanalytischen Methoden zur Bewertung von Schutzrechtsverletzungen ist daher von großem Interesse für die PV-Industrie und Voraussetzung für eine nachhaltige industrielle Verwertung von Ergebnissen aus aktuellen und zukünftigen Forschungsprojekten. Dies betrifft fertige Solarmodule auf internationalen Märkten, die Verwendung von Solarzellen und Halbzeugen entlang der Wertschöpfungskette sowie die Absicherung zukünftiger Patente in der Vorausentwicklung.

© Fraunhofer CSP
Wachsende globale PV-Entwicklungen und -Implementierungen gehen einher mit einer zunehmenden Anzahl von IP-Problemen und Patentverletzungsklagen. Im Projekt IP-Schutz arbeiten wir an präparativen und anayltischen Verfahren, um rechtssichere Nachweise erbringen zu können.

Projektziele und Lösungsansatz

Im Rahmen des vorliegenden Projekts sollen (1) neue präparative Verfahren und (2) analytische Techniken für die hochauflösende Material- und Dünnschichtcharakterisierung für »next generation«-Solarzelltechnologien mit einem Fokus auf den Grenzflächen entwickelt werden. Angestrebt werden beispielsweise innovative Verfahren zur großflächigen Präparation und hochauflösenden Charakterisierung von verkapselten Schichten, zur Lokalisierung von mikroskopischen Strompfaden und zur Bewertung von lokalen Passivierungseigenschaften. Diese Methoden sollen mit vereinfachten und schnellen Messverfahren korreliert und in die routine-taugliche Anwendung gebracht werden.

Projektsteckbrief

Projekttitel IP-Schutz - Hochauflösende Material- und Dünnschicht-Analytik für »next generation«-Solarzelltechnologien zum Schutz des geistigen Eigentums für deutsche und europäische Marktteilnehmer
Laufzeit 01.04.2024 - 31.03.2027
Förderung Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK
Fördervolumen Fraunhofer CSP 575.303 €
Kooperationspartner Hochschule Anhalt
Projektleiter Dr. Stefan Lange
Ziele
  • neue präparative Verfahren sowie analytische Techniken für die hochauflösende Material- und Dünnschichtcharakterisierung für »next generation«-Solarzelltechnologien mit einem Fokus auf den Grenzflächen

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Stefan Lange

Contact Press / Media

Dr. Stefan Lange

Kommissarischer Teamleiter »Solarzelldiagnostik«

Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP
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06120 Halle (Saale)

Telefon +49 345 5589-5323